Mitte des 17. Jahrhunderts sammelt zum ersten
Mal der Dichter und Schriftsteller Charles Perrault in Frankreich
die ersten Märchen und hielt sie schriftlich fest. So richtig
bekannt in Deutschland wurden die Märchen durch die Brüder
Grimm, die 1810 viele uns heute bekannte Märchen speziell
von der Märchen-Erzählerin Dorothea Viehmann, geborene
Pierson, erhielten, die von französischen Hugenotten abstammte
oder von Marie Hassenpflug. Die Brüder Jakob und Wilhelm
Grimm bearbeiteten diese Märchen und veröffentlichten
sie erstmals 1812.
Jakob Ludwig Karl Grimm wurde am 4.1.1785 in
Hanau geboren, sein Bruder Wilhelm Karl Grimm am 24.2.1786 am
gleichen Ort. Der Vater war Jurist. Die Kinder lebten die ersten
Jahrer ihrer Jugend in Steinau und sie besuchten das Lyceum
im Kassel. Seit 1829 bzw. 1839 waren sie Professoren in Kassel.
Aufgrund ihrer Teilnahme am Protest der "Göttinger
Sieben" wurden sie des Landes verwiesen. Seit etwa 1840
lebten beide in Berlin. Jakob Grimm starb am 20.9.1863 in Berlin,
sein Bruder am 16.12.1859 am gleichen Ort.

Dorothea Viehmann 1755-1815
Märchenbeiträgerin
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Brüder Grimm
1785-1863 Märchensammler
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Marie Hassenpflug
1791-1860 Märchenbeiträgerin
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Volks-Märchen haben bis heute keine feststellbaren
Urheber. Sie sind eine Folge der Legenden, Sagen und Mythen
und sprechen ganz besonders den Einzelmenschen an, da sie kurz
und klar, aber dennoch poetisch und für alle Menschen nachvollziehbar
erzählt werden. Wenn nicht gerade fragmentarisch, als Schwank
oder Lehrgeschichte überliefert, gehen die echten Märchen
trotz aller Widrigkeiten immer gut aus.
Dies ist eine der wichtigsten Merkmale des
Märchens und wohl auch die größte Lebenshilfe
für den Menschen in unserer heutigen Zeit. Zeigt es doch
in so manchen schier ausweglosen Situationen ungewöhnliche
Lösungen auf, Vertrauen zu schöpfen und sein Lebens-Ziel
immer im Herzen zu tragen. Die Märchen der Brüder
Grimm sind heute nach der Bibel das meistgelesene Buch auf der
ganzen Welt. Märchen wurden auch zunächst nicht Kindern,
sondern Erwachsenen erzählt.
Nutzen für die Erwachsenen
So können besonders Erwachsene aus den
Märchen viele wertvolle, das Leben innerlich und äußerlich
bereichernde Hilfen schöpfen:
- es spricht
einfühlsam das Herz an,
- durch das Märchen fühlt sich jeder geborgen und
geliebt,
- es bringt Erholung, Entspannung und neue Kräfte,
- es schafft Freude und Mut,
- es ermöglicht ungewöhnliche und wundervolle Lösungen
im Alltag
- und schließlich führt es zum Höchsten Ziel
des Lebens:
sich königlich,
glücklich und geliebt zu fühlen.
Darüberhinaus wird es sehr effizient in
der Pädagogik und Therapie
eingesetzt und kann in vielen spielerischen, kreativen
und künstlerischen Tätigkeiten wirksam genutzt
werden. |